Neubau Solar-Wohnhaus in Bätterkinden

Neubau Solar-Wohnhaus in Bätterkinden

Das Solarhaus, das ohne konventionelle Heizung auskommt.

Auf einem noch freien Grundstück in einem durchmischten Quartier mit Wohn- und Gewerbenutzungen erhielten wir die Gelegenheit, ein Solarhaus zu planen und zu realisieren. Die Familie wünschte sich ein Wohnhaus, das hauptsächlich mit Sonnenwärme und im Bedarfsfall mit einem Cheminéeofen in der Wohnstube unterstützend beheizt werden kann. 

Wir versuchten, das Solarhaus einerseits möglichst nach Süden auszurichten, anderseits die Ausrichtung auf die vorhandene Bebauungsstruktur abzustimmen. Die leicht trapezförmige Geometrie des Nebengebäudes (Schopf) vermittelt zur Richtung des Strassenraums. Die Fassaden des Wohnhauses weisen ein differenziertes Öffnungsverhalten auf: Nach Norden wurden die Öffnungen auf ein Minimum beschränkt, um möglichst hohe Dämmwerte in der Gebäudehülle zu erreichen. Gegen Süden wurden grosse Öffnungen angestrebt, um passive solare Erträge zu erzielen. Das Gebäude weist zudem südseitig fast keine Dachvorsprünge oder Vordächer auf, damit nicht durch die Beschattung die passiven solaren Erträge gemindert werden. Das Solarhaus verfügt über einen zweigeschossigen Wassertank, der die Sonnenwärme von den Kollektoren speichert. Zusätzlich ist der Cheminéeofen mit einem Wasserkreislauf an den Speicher angeschlossen. Das Gebäude enthält eine Komfortlüftungsanlage mit einer integrierten Wärmerückgewinnung. Es wurde nach dem Energiestandard GEAK A/A geplant und erhielt Fördergelder des Kantons Bern.

Die Vorgabe der Bauherrschaft für ein Steildach und die Optimierung der südlichen Dachfläche für die Sonnenkollektoren ergaben einen relativ geräumigen Dachraum. Daraus entstand die Idee, die sonst üblicherweise im Keller angeordneten Räume im Dachgeschoss unterzubringen. Gleichzeit entstand eine Raumreserve: Der Estrich könnte später zu einem Zimmer ausgebaut werden. Das Wohnhaus wurde nicht unterkellert, zusätzlicher Stauraum wurde mit einem nicht beheizten Schopf geschaffen. Die Bodenplatte mit den Streifenfundamenten sind in konventioneller Massivbauweise betoniert, das übrige Gebäude wurde mit vorfabrizierten Holzelementen errichtet.